Im Sonnensystem gibt es fünf Punkte, an denen sich die Kräfte, etwa die Anziehung von Sonne und Erde, nahezu aufheben. Einige davon sind ideale „Parkplätze" für Satelliten.
Fachleute sprechen von den Lagrange-Punkten, benannt nach dem italienischen Mathematiker Joseph Louis de Lagrange. Er veröffentlichte vor 250 Jahren seine Arbeit „Über das Drei-Körper-Problem".
Die ersten drei Punkte hatte aber schon zuvor der Schweizer Leonhard Euler entdeckt. Die Lagrange-Punkte 1 und 2 liegen auf der Verbindungslinie Erde-Sonne.
Der erste etwa anderthalb Millionen Kilometer in Richtung Sonne, der zweite ebenso weit von der Erde entfernt zur anderen Seite.
Mehr zum Thema Leben und Werk von Joseph Louis Lagrange Die Bahn des James Webb Space Telescope Im L 1 befinden sich Sonnensatelliten, im L 2 Weltraumteleskope wie James Webb.
Dort wird jeweils nur wenig Treibstoff gebraucht, um die Satelliten in Position zu halten. Sie kreisen im Gleichschritt mit der Erde um die Sonne.
Der L 3 liegt auf der Erdbahn, aber genau hinter der Sonne. Manche Science-Fiction-Geschichten wähnen dort eine Gegenerde – für uns unsichtbar verdeckt von der Sonne.
Lagrange-Punkt vier und fünf bilden mit Sonne und Erde ein gleichseitiges Dreieck. Sie liegen genau auf der Erdbahn, aber 60 Grad vor und hinter unserem Planeten.
In diesen Bereichen können immer wieder Asteroiden „gefangen" werden, bevor sie nach einigen Jahrtausenden durch Bahnstörungen wieder entkommen.
Derzeit befinden sich im Lagrange-Punkt 4 der Erde zwei Objekte mit einigen hundert Metern Durchmesser – sie sind uns immer ein Stück voraus.