Er empfand damals eine unerklärliche Liebe für dieses Mädchen, das er kaum kannte; sie kam ihm vor wie ein Kind, das jemand in ein pechbestrichenes Körbchen gelegt und auf dem Fluß ausgesetzt hatte, damit er es am Ufer seines Bettes barg.
Sie blieb eine Woche bei ihm, und als sie wieder gesund war, fuhr sie zurück in ihre Kleinstadt, zweihundert Kilometer von Prag entfernt.
Und jetzt folgt der Augenblick, von dem ich gerade gesprochen habe, in dem ich den Schlüssel zu Tomas' Leben sehe:
Er steht am Fenster, schaut über den Hof auf die Mauer des gegenüberliegenden Wohnblocks und überlegt:
Sollte er sie für immer nach Prag holen? Er fürchtete diese Verantwortung. Würde er sie jetzt einladen, sie würde kommen, um ihm ihr ganzes Leben anzubieten.
Eines Tages rief ihn eine Schwester in der Pause zwischen zwei Operationen ans Telefon.
Sie rief vom Bahnhof aus an. Er freute sich. Leider hatte er für den Abend schon eine Verabredung und lud sie deshalb erst für den nächsten Tag zu sich ein.