Auch im Internetzeitalter gilt: Was wir dort lesen oder in den Medien hören oder sehen, heißt „Hochdeutsch" .
Doch Deutsch ist viel mehr als nur eine Sprache. Willkommen in der Welt der Dialekte. Für 98 Millionen Menschen ist Deutsch die Muttersprache.
Sie leben in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Lichtenstein, Belgien, Luxemburg und Norditalien. Was sie sprechen und schreiben heißt „Hochdeutsch" oder genauer „Standarddeutsch" .
Was das ist, wie die Grammatik funktioniert, welche Rechtschreibung gilt, welche Wörter dazugehören oder nicht – und natürlich auch, wie man diese Wörter ausspricht, dazu gibt es Regeln, Wörterbücher und amtliche Richtlinien.
Und schon jetzt ist Schluss mit den Gemeinsamkeiten: Denn Deutschland, Österreich und die deutschsprachige Schweiz haben jeweils eigene Standardwörterbücher. Die Unterschiede sind nicht sehr groß, aber erkennbar.
Die wirkliche Vielfalt und der wunderbare Variantenreichtum der deutschen Sprache zeigen sich jedoch in ihren Dialekten, den regionalen Abweichungen vom Standarddeutsch.
Doch woher stammt dieses Hochdeutsch, das uns heute alle verbindet? Seit Mitte des 15. Jahrhunderts konnte man in Deutschland Bücher drucken.
Doch das erste wirklich erfolgreiche Buch entstand im Jahr 1522: Martin Luthers Bibelübersetzung bildete die Grundlage für das, was wir heute „Hochdeutsch" nennen.
Wenn Luther in Bayern gelebt hätte, sähe die deutsche Standardsprache heute möglicherweise anders aus. Hat er aber nicht.
Und so ist eine mitteldeutsche Sprache, die eigentlich nur einer von vielen deutschen Dialekten war, zur allgemein gültigen deutschen Hochsprache geworden...